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Zusammenfassung des InhaltsAus dem Vorwort der Herausgeber Hermann Danuser, Ordinarius für Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin,
hat ein wissenschaftliches Lebenswerk von wahrhaft beeindruckender
thematischer Breite und methodischer Vielfalt vorgelegt, und er kann ohne Übertreibung als einer der anregendsten Vertreter seines Faches in der Gegenwart
bezeichnet werden. Neben einer Fülle bedeutender Monographien sowie von ihm herausgegebener Sammelbände und Tagungsberichte sind es vor allem die Aufsätze und
Vorträge, die von dieser Bedeutung einen Eindruck vermitteln. Mit der vorliegenden Ausgabe wird nun erstmals eine ebenso umfangreiche wie repräsentative
Auswahl dieses gewichtigen Teilsegments in bequem benutzbarer Form allgemein zugänglich gemacht. Überdies bietet die Sammlung eine beträchtliche Anzahl
von neuen Texten, darunter einige ungedruckt gebliebene Vorträge, die hier zum ersten Mal überhaupt erscheinen.
BibliophilesGesetzt wurde das Werk aus der »Quadraat«, einer mit schönen Details ausgestatteten Schrift,
die von dem niederländischen Schrift-Designer Fred Smeijers (1961 geboren) zwischen 1992 und 1997 gezeichnet wurde. Besonders interessant
an der »Quadraat« ist die Kursive, die fast ohne Neigung auskommt, jedoch eigenständige Buchstabenformen und anders gestaltete Serifen
(die »Füßchen« unten und oben an den Buchstaben) als die
Gerade aufweist. Dadurch unterscheidet sie sich einerseits deutlich von dieser und erfüllt somit ihre Funktion als Auszeichnungsschrift;
andererseits passt sie sich durch die minimale Neigung sehr harmonisch in das Schriftbild der Geraden ein. »Normale« Kursive wie
beispielsweise die durch Laserdrucker monopolartig verbreitete »Times« mit ihrer ausgeprägten Neigung oder die ebenfalls bekannte »Garamond«
mit noch stärkerer Neigung stechen dagegen sehr stark hervor und wirken dadurch oft wie
ein Fremdkörper im Satzbild. Falls Ihr Browser die Schriften korrekt anzeigt, sehen Sie hier zur Verdeutlichung diesen Satz in »Times« kursiv.
Und zum Vergleich gibt es hier mehrere Beispielseiten aus dem Buch als PDF in der Originalschrift »Quadraat« mit der Kursiven
als Auszeichnungsschrift bei Werktiteln und ähnlichem. Außerdem können Sie hier noch das zweifarbig gedruckte Titelblatt
(Seite 2 und 3 des ersten Bandes) sehen.
RezensionenDie Musikforschung 69/2016, Heft 1 »Hermann Danuser hat die musikhistoriographischen Veränderungen etwa seit
Mitte der 1970er Jahre nicht nur kontinuierlich mitvollzogen, sondern vor allem auch das geht aus seinen gesammelten Vorträgen und Aufsätzen eindrucksvoll hervor maßgeblich
initiiert und getragen: initiiert mit einer ungemein differenzierten, gänzlich unpolemischen Auseinandersetzung mit vorherrschenden historiographischen Konzeptionen, getragen
durch die schier überwältigende Fülle seiner anregenden und weiterführenden Arbeiten, die jetzt problemlos erkennbar wird. [
] Mit den vier hervorragend ausgestatteten und
redaktionell betreuten Bänden man traut sich kaum, Notizen einzutragen oder Unterstreichungen vorzunehmen werden nicht weniger als 127 Aufsätze und Vorträge veröffentlicht,
davon immerhin 22 erstmals auf Deutsch, zumeist sogar erstmals überhaupt. Aus ganz unterschiedlichen Anlässen hervorgegangen, ergänzen, vervollständigen oder führen sie die Themen
und Arbeitsbereiche weiter, die Danuser mit der ohnehin schon stattlichen Reihe seiner Buchpublikationen der Musikwissenschaft erschlossen hat. [
] Danusers bedeutender Aufsatz
Die Kunst der Kontextualisierung. Über die Spezifik in der Musikwissenschaft [
], der in musikwissenschaftlichen Seminaren zur Pflichtlektüre gemacht werden müsste, entwirft so
etwas wie eine grundsätzliche Methodologie: Er unterscheidet sieben Modi des Kontext-Begriffes, die er als Möglichkeitsräume für analytisch zu gewinnende musikhistorische
Einsichten auffasst und welche er ihrerseits nach erkenntnisleitenden Interessen gruppiert [
]. Entscheidend ist, dass Danuser kein Forschungsprogramm entwirft, das mit
jeder Auseinandersetzung mit Musik(-geschichte) ungeschmälert durchzuführen ist, sondern mögliche Perspektiven aufzeigt, die aus nationaler Borniertheit, subalternem Dogmatismus
oder ästhetischem Fundamentalismus hinausführen, deren Spuren sich leider immer noch bis in jüngste Publikationen [
] hinein verfolgen lassen. [
] Die gesammelten Aufsätze
und Vorträge sind in den vier Bänden überzeugend angeordnet: Sie schreiten von allgemein-theoretischen Arbeiten über ästhetische Studien, musikhistoriographisch akzentuierten
Darstellungen zu spezifischen Werkanalysen fort und bilden unverkennbar eine Einheit. Ein dankenswerterweise im vierten Band beigefügtes Register verzeichnet Werke und Personen;
die Erstpublikationen der Arbeiten werden in jedem Band jeweils nachgewiesen. Es wäre peinlich-verwegen, in Besprechungen wie der vorliegenden an irgendwelchen Einzelheiten
besserwisserisch herumzumäkeln. Ein Urteil wird vielmehr mit und durch die musikwissenschaftliche Praxis gefällt, in der sich, wenn die Prognose erlaubt ist, Danusers Oeuvre
dauerhaft bewähren wird. « Giselher Schubert Dissonance, Heft 128, 12/2014 »Der enormen Quantität entspricht eine Qualität, die in einer liebevollen
und reich bebilderten Ausgabe ihre passende Antwort findet. Gründlichst lektoriert sind die Bände, in einem edlen, nubuklederähnlichen Einband verpackt [
]. Inhalt
mitsamt Form [
] gehören in jede Musikbibliothek, durchaus auch ins Regal des anspruchsvolleren Klassik-Liebhabers.« Torsten Möller Neue Zürcher Zeitung, Nr. 290, 13. Dezember 2014 »Die Arbeiten des aus der Schweiz stammenden Berliner
Ordinarius Hermann Danuser gehören zu den bedeutendsten musikologischen Texten der letzten Jahrzehnte. [
] Die meisten Texte sind von höchstem Anspruch,
fachlich wie hinsichtlich ihres Abstraktionsniveaus, wobei freilich das konkrete Beispiel nie aus dem Blickfeld gerät und mit plastischer Sprache die eigene Erfahrung
des Nachdenkens und Hörens vermittelt wird. Das Persönliche bleibt da stets spürbar. [
] Erstaunlich ist die durchgängige Qualität der Texte,
von denen etliche hier zum ersten Mal gedruckt sind, wobei auch weniger tiefschürfende Gelegenheitsarbeiten wie zum Beispiel ein Programmheftbeitrag über Wolfgang Rihms
sechstes Streichquartett enthalten sind. In seinen besten Texten jedoch und dazu zählen viele ist die Sprache selbst zu musikalischer Prosa
geronnen.« Daniel Ender
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